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Zwischen programmieren, beraten und lehren
Engineer, Manager, Director – die meisten der Jobbezeichnung bei KUKA sind Englisch und im ersten Moment eher abstrakt. Umso schwieriger ist es oft, sich vorzustellen, was dahintersteckt. Wir möchten etwas Licht in den Dschungel bringen und die Tätigkeiten hinter der Jobbezeichnung erklären.
Ramona Treffler
28. Mai 2021
Society
Lesezeit: 2 Min.
Wie wir bei KUKA Roboter zum Leben erwecken, hat uns bereits Sven Göckes beantwortet. Er ist Application Engineer für Roboterprogrammierung und verbringt seine Arbeitswoche meist direkt beim Kunden. Dass das allerdings nur eine Seite des Berufsbilds ist, weiß Marco Patzelt. Denn auch er ist Application Engineer, genauer gesagt: Application Engineer für Simulation und Offline Programming. Das bedeutet, Patzelt plant und programmiert Anlagen offline, also noch bevor sie beim Kunden in Betrieb gehen.
Dafür werden ihm im Optimalfall die CAD (Computer-Aided Design) Dateien der Anlage zur Verfügung gestellt, in der die Zellen virtuell komplett aufgeplant sind. Mit diesen Daten kann Patzelt dann arbeiten und Roboter hinzufügen, in Bewegung versetzen und austesten, ob für die Maschinen alles erreichbar und welche Taktzeit realistisch ist.
Aber auch wenn es noch keine CAD Dateien gibt, sondern nur eine Anfrage zur Umsetzung eines Automatisierungskonzeptes vorliegt, erarbeiten Patzelt und seine sechs Teamkollegen zusammen mit den Kunden und den Vertriebsteams individuelle Lösungsvorschläge.
Woher kommt die Leidenschaft fürs Simulieren und Programmieren?
Patzelt ist seit 2018 bei KUKA und arbeitete davor in einem mittelständischen Ingenieurbüro in Augsburg. „Ich habe dort auch schon programmiert und hatte mit KUKA Robotern zu tun, allerdings auch mit anderen Marken wie ABB und Fanuc“, erklärte er. Am liebsten waren ihm aber damals schon die orangen Maschinen. „Sie waren flexibler einsetzbar und hatten meiner Meinung nach schon immer ein ansprechenderes Design im Vergleich zu anderen Herstellern. Die Roboter haben mich dann natürlich auch neugierig auf KUKA als Unternehmen gemacht.“
Angefangen hat Patzelt seine Berufskarriere jedoch als Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker. Über Weiterbildungen und seine Berufserfahrungen ist er schließlich zum Application Engineer geworden. Von 2016 bis 2020 machte Patzelt zusätzlich noch ein berufsbegleitendes Wirtschaftsingenieurstudium mit dem Schwerpunkt Produktionsmechatronik, das ihn an vielen Abenden und am Wochenende beschäftigte. „Die Aussicht darauf, eine technische Problemstellung selbstständig zu lösen und für einen glücklich Kunden zu sorgen motiviert mich.“
Während er bei seinem früheren Arbeitgeber eher große Anlagen im Automotive Umfeld mit 30 bis 60 Robotern in Simulationszellen programmierte, ist er in seiner jetzigen Position vor allem für Zellen in der General Industry mit bis zu fünf Robotern zuständig. Wie lange ein solches Projekt dauert, ist dabei sehr individuell und kann bei nur einem Tag oder sogar Jahren liegen – auch wenn das die seltene Ausnahme ist. „Man muss natürlich auch bedenken, dass nicht jeder Auftrag gleich ist. Manchmal läuft alles perfekt und manchmal ist es etwas nervenaufreibender.“
Planer, Programmierer, Berater und Lehrer
Die Offline-Programmierung nimmt jedoch nur einen Teil von Patzelts Arbeitszeit ein. Denn programmiert wird mit KUKA.Sim, der KUKA eigenen Simulationssoftware. Und weil sich das Team ‚Simulation and Offline Programming‘ am besten damit auskennt, kümmern sie sich unter anderem auch um den weltweiten Support für die Software. Zeitgleich sind sie aber auch immer die ersten Kunden für neue KUKA.Sim Versionen, die sie testen, um anschließend wiederum Input für Verbesserungen an die R&D zu geben.
Der enge Austausch ist für beide Seiten wichtig. Einerseits bekommen die Entwickler wertvollen Input zur Optimierung und Implementierung neuer Funktionen, andererseits arbeiten Patzelt und seine Teamkollegen nicht nur mit der Software, sie geben auch Trainings und Workshops für Anlagenintegratoren oder Endkunden, die KUKA.Sim nutzen und profitieren so von einer guten Software.
Und welcher Teil der täglichen Arbeit ist für Patzelt der Beste? „Ich würde sagen der Mix aus allem. Simulieren, Programmieren, als Ansprechpartner im Support weiterhelfen, Kunden beraten oder auch mal eine Schulung zu geben – die Abwechslung reizt mich.“