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„Robotik. Der Hammer im Handwerk.“ Teil II: Roboterzelle bearbeitet Fensterprofile – Tag und Nacht

Robotik ist nicht nur eine Lösung für die Industrie. Auch im Handwerk steigern Roboter die Produktivität enorm. In unserer Serie „Robotik. Der Hammer im Handwerk.“ stellen wir Ihnen drei Handwerksbetriebe vor, bei denen Roboter ordentlich mit anpacken.


Sebastian Schuster
11. Mai 2021
Technology
Lesezeit: 4 Min.

Gemeinsam mit KUKA hat Schüco, ein Systemanbieter für Fenster, Türen und Fassaden, eine neue Zelle für Handwerker entwickelt. Sie kann Betriebe entlasten. Ein erster Prototyp steht bereits im Showroom im schwäbischen Wertingen, ein zweiter soll in der Bielefelder Zentrale folgen. Diesen Herbst will Schüco die erste fertige Zelle beim Kunden aufstellen – mit einem KUKA Roboter als Hauptakteur.

Das Handwerk entlasten

Ein weiterer Schritt in Richtung Automatisierung im Handwerk ist geschafft: Der RX LOAD 500 vom Systemanbieter für Fenster, Türen und Fassaden, Schüco, zeigt, wie man innovative Robotertechnologie von KUKA mit einer CNC-Maschine kombiniert – und macht dabei den Arbeitsalltag von Fenster- und Metallbauern angenehmer. Im Showroom von Schüco im schwäbischen Wertingen steht bereits die erste neue Zelle, die auch bald in der Zentrale in Bielefeld zum Einsatz kommen wird. Die Roboterzelle RX LOAD 500 ist präzise, schnell und effizient: Hier kümmert sich ein KR QUANTEC ultra auf Schienen autark um die Be- und Entladung sowie um den vollautomatischen Zuschnitt und Bearbeitung von Metallprofilen, die dann zu Fenster- oder Türrahmen verarbeitet werden. Der Roboter etikettiert und reinigt die Maschine außerdem.

Das Herzstück des RX LOAD 500 von Schüco ist der KR QUANTEC ultra, der auf Schienen fährt und die Profile in die CNC-Maschine legt. Das Regal selbst hat Rollen. Dadurch kann es schnell und einfach verschoben werden.

Handwerk heißt auch schwere Handarbeit

In vielen Handwerksbetrieben muss der Fenster- und Metallbauer händisch Profile in die CNC-Maschine einladen und herausnehmen – immer wieder über acht Stunden am Tag verteilt. Schwere körperliche Arbeit: Denn jede Aluminiumstange ist sechs Meter lang und wiegt bis zu 35 Kilogramm. „In der Baubranche sind Digitalisierung und Automatisierung noch sehr rudimentär“, sagt Tina Diekmann, PMO & Marketing Fabrication Products von Schüco. Das Handwerk würde anderen Branchen hinterherhängen. „Wenn man sich den Fachkräftemangel und den demografischen Wandel anschaut, muss das Handwerk schneller reagieren“, sagt sie. In Zusammenarbeit mit KUKA hat das Unternehmen daher die Roboterzelle RX LOAD 500 entwickelt, um das Handwerk zu entlasten.

Profile bearbeiten rund um die Uhr

Der KR QUANTEC ultra holt die sechs Meter langen Profile aus dem Regal und legt sie in die AF 500 CNC-Maschine, wo sie bearbeitet werden. Der Handwerker kann sich dann um andere Aufgaben, etwa um die Montage, kümmern. Ein weiterer Vorteil: Die Anlage kann über Nacht laufen, wenn das Team schon längst im Feierabend ist. 24 Profile passen ins Regal – je nach Anzahl der Bearbeitungsschritte braucht die Roboterzelle dafür bis zu acht Stunden. Am nächsten Morgen arbeitet der Handwerker nahtlos weiter.

Der Roboter kann die sechs Meter langen Profile selbständig aus dem Regal holen und bearbeiten. Der Fensterbauer kann in der Zeit andere Aufgaben erledigen.

Keine Roboterprogrammierung für den Handwerker

 

Die Bedienung der Automatikzelle ist sehr benutzerfreundlich. Der Fensterbauer bekomme lediglich eine „Bedienschulung“ für das tägliche Handling. „Für die Roboterzelle selbst muss der Handwerker sich nicht mit Roboterprogrammierung auskennen“, sagt Diekmann. Denn die bereits integrierte Steuerung erhält ein zusätzliches Modul namens „Run my Robot“, worin alle Profile und Bearbeitungsschritte hinterlegt sind.

Erste Zelle im Herbst 2021

Vorgestellt wurde die Roboterzelle RX LOAD 500 bei den digitalen Fachtagen von Schüco im vergangenen Sommer. „Es gibt bereits Interessenten, die die Zelle direkt vom Papier gekauft hätten“, sagt Diekmann. Im Dezember wurde der erste Prototyp in Wertingen aufgestellt. „Die Kunden müssen sich allerdings noch bis Herbst 2021 gedulden“, erklärt Diekmann. Für die Fensterbauer steht also zum Jahresende eine enorme Erleichterung in Aussicht – wenn Kollege Roboter ihnen das stressige Be- und Entladen abnehmen wird.

 

Ein Roboter im Handwerk zahlt sich ganz schnell aus – bereits in Betrieben ab 5 Mitarbeitern. Wie ein Roboter auch in Ihrem Betrieb mit anpacken kann erfahren Sie auf der KUKA Webseite unter „Robotik. Der Hammer im Handwerk.“

 

Mehr zum Thema finden Sie auch auf dem KUKA Blog in unserer Serie „Robotik. Der Hammer im Handwerk.“

Hier schreibt:
Sebastian Schuster
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