Drei Fragen an Prof. Dr. Elisabeth André
Als Inhaberin des Lehrstuhls für Menschzentrierte Künstliche Intelligenz an der Universität Augsburg, beschäftigt sich Prof. Dr. Elisabeth André mit Themen wie „Intelligent User Interfaces“ oder „Social Computing“. Die Spitzenforscherin beantwortet im Interview, was Künstliche Intelligenz so besonders macht und welche Auswirkungen KI zukünftig auf unser Leben haben wird.
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Elisabeth André: Die Künstliche Intelligenz hat in einigen Bereichen wie der medizinischen Bildverarbeitung erhebliche Fortschritte gemacht und übertrifft den Menschen sogar. Eine umfassende allgemeine Künstliche Intelligenz bleibt jedoch noch weitgehend außer Reichweite und wird von einigen Forschern auch infrage gestellt. Neuere Entwicklungen wie das Open X-Embodiment Dataset und RT-X Model streben jedoch zumindest an, die Grundlage für eine universelle Robotik zu legen.
2. Was unterscheidet künstliche von menschlicher Intelligenz?
EA: Menschen sind im Gegensatz zu Maschinen in der Lage, mit nur wenigen Beispielen zu lernen. Sogenannte Maschinelle Few-Shot-Lernverfahren stecken hingegen noch in den Anfängen. Zudem zeichnet sich das menschliche Gehirn im Gegensatz zu aktuellen maschinellen Lernmethoden durch eine hohe Energieeffizienz aus. Ob eine Maschine auch körperliche Erfahrungen machen und daraus lernen kann, wird ebenfalls heiß diskutiert.
3. Wie verändert KI unser Leben?
EA: Auch Personen ohne technische Expertise werden in Zukunft Roboter individuell auf ihre Bedürfnisse und Anforderungen ausrichten können – und zwar nicht durch aufwändige Programmierung, sondern durch am Menschen orientierte, multimodale Instruktionen oder einfach durch Vormachen – ähnlich, wie man es auch einer anderen Person erklären würde. Zum Beispiel könnten Personen Robotern beibringen, spezifische Aufgaben in ihrem Alltag auszuführen.
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