Neuformierter Aufsichtsrat der KUKA AG tritt erstmals zusammen / Dr. Till Reuter zum Vorsitzenden gewählt
Der Aufsichtsrat der KUKA AG hat Dr. Till Reuter einstimmig zu seinem neuen Vorsitzenden gewählt
21. September 2009
Das Gremium ist am 20./21. September erstmals in neuer Besetzung zusammengekommen.
Herr Dr. Reuter ist Berater des Großaktionärs Grenzebach sowie Verwaltungsratsvorsitzender der Schweizer Beteiligungsgesellschaft RINVEST AG, die selbst mit 1,9 Prozent an KUKA beteiligt ist und sich hinsichtlich der Ausübung ihrer Aktionärsrechte mit Grenzebach abstimmt.
„Ich danke allen Aufsichtsratsmitgliedern für ihr Vertrauen und freue mich auf die Zusammenarbeit. Angesichts der bevorstehenden Herausforderungen werde ich mich mit Nachdruck dafür einsetzen, dass Kapital- und Arbeitnehmerseite gut zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen.“, sagte Herr Dr. Reuter.
Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender bleibt Jürgen Kerner, 1. Bevollmächtigter der IG Metall in Augsburg.
Zuvor hatte das Amtsgericht Augsburg am Freitag, dem 18. September, gemäß §104 Aktiengesetz die Nachfolger der vier Aufsichtsratsmitglieder Dr. Rolf Bartke, Dr. Reiner Beutel, Dr. Helmut Leube und Dr. Herbert Meyer bestellt, die am 3. September ihren Rücktritt angekündigt hatten. Durch die gerichtliche Bestellung verfügt der Aufsichtsrat wieder über die vorgeschriebene Anzahl von zwölf Mitgliedern. Auf der Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat gab es keine Veränderungen.
Drei der vier vakanten Aufsichtsratsposten waren dabei auf Vorschlag von Herrn Dr. Reuter, der bereits seit Ende April 2009 Mitglied des KUKA Aufsichtsrats ist, neu besetzt worden: Prof. Dr. Dirk Abel, Inhaber des Lehrstuhls für Regelungstechnik der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen, wird seine Expertise auf dem Gebiet der Automatisierung einbringen und KUKA damit helfen, neue Wachstumsbranchen zu erschließen. Als Kenner der Automobilbranche wurde Prof. Dr. Uwe Loos, ehemals Produktionsvorstand der Porsche AG und Vorstandsvorsitzender der FAG Kugelfischer AG, in den Aufsichtsrat bestellt. Als Leiter des Prüfungsausschusses wurde Dr. Uwe Ganzer bestimmt, der als Alleinvorstand der Varta AG seit 2003 den Verkauf von deren Unternehmensteilen betreut.
Der vierte vakante Posten war vom Gericht mit Herrn Guy Wyser-Pratte auf dessen eigenen Vorschlag hin neu besetzt worden. Wyser-Pratte ist mit 9,7 Prozent zweitgrößter Aktionär der KUKA AG. In seiner jüngsten Sitzung hat der Aufsichtsrat auch seine Ausschüsse neu besetzt. Den Personalausschuss, der für die Bestellung neuer Vorstandsmitglieder verantwortlich ist, werden dabei künftig die Herren Dr. Reuter, Kerner, Minning und Seifert bilden.
Die Suche nach Nachfolgern des Vorstandsvorsitzenden Dr. Horst J. Kayser und des Finanzvorstands Dr. Matthias J. Rapp, die die KUKA AG beide am 30. September 2009 verlassen werden, befindet sich in einem fortgeschrittenen Stadium. Der neu besetzte Personalausschuss wird kurzfristig Gespräche mit potenziellen Nachfolgern für die Vorstandsämter aufnehmen, die nach Vorgesprächen im Rahmen einer strukturierten Suche in die engere Wahl gekommen sind. Der Personalausschuss wird dafür Sorge tragen, dass der Vorstand zum 1. Oktober 2009 wieder ordnungsgemäß besetzt ist.
Kurzprofil Dr. Till Reuter
Dr. Till Reuter, geb. im Mai 1968, berät die Familie Grenzebach bei deren Beteiligung an der KUKA AG. Über seine Schweizer Beteiligungsgesellschaft RINVEST AG ist er darüber hinaus direkt mit 1,9 Prozent an KUKA beteiligt.
Reuter kommt aus einer mittelständischen Unternehmerfamilie im Rheingau. Er absolvierte ein Doppelstudium in Jura und BWL an der Hochschule St. Gallen und der Universität Konstanz. Anschließend promovierte er in Sankt Gallen. Seine ersten Berufsjahre verbrachte er als Anwalt in New York, Sao Paolo und Frankfurt, zuletzt bei der renommierten internationalen Kanzlei Shearman & Sterling. Danach arbeitete er zehn Jahre im Investmentbanking bei Morgan Stanley, der Deutschen Bank und Lehman Brothers, bis er sich im Mai 2008 mit der RINVEST AG selbstständig machte. Dabei erreichte die Beteiligungsgesellschaft aus dem Stand Kapitalzusagen in Höhe von knapp 100 Mio. Dollar von privaten und institutionellen Investoren. RINVEST investiert in strategische Minderheitsbeteiligungen an börsennotierten Unternehmen. 2007 gründete er den Ableger von „Best Buddies“ in der Schweiz. Die internationale Organisation verfolgt das Ziel der sozialen Integration von Menschen mit einer geistigen Behinderung.