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Innovation am Küchentisch: Eine neue digitale Arbeitswelt?

Neue Technologien verändern unser Leben und Arbeiten – und das Coronavirus hat Digitalisierung und Co noch einmal massiven Schwung verpasst. Auch unseren Büroalltag hat die Pandemie durcheinander gewirbelt. Ist Smart Work die Arbeitsform der Zukunft?


Teresa Scheunert
11. November 2021
Society
Lesezeit: 3 Min.

Messen und Austausch in Zeiten von Social Distancing? Service und Support ohne persönlichen Kontakt? Was vor der Pandemie unmöglich schien, wurde 2020 schnell Realität. Als die Welt in den Lockdown ging, war Improvisation gefragt – und dank Digitalisierung eröffneten sich ungeahnte Möglichkeiten.

So verlagert die Coronavirus-Pandemie das Büroleben in vielen Regionen innerhalb kürzester Zeit ins Homeoffice. Zu den Hochzeiten der Pandemie 2020 arbeiteten 50 Prozent der Beschäftigen etwa in Deutschland von zuhause aus. Experten schätzen, dass mittelfristig etwa ein Drittel der Beschäftigen im Homeoffice arbeiten könnten. Damit wird sich auch die räumliche Situation der Bürobeschäftigen verändern: Weniger Einzelbüros oder feste Arbeitsplätze, dafür flexiblere Arbeits- und Projektflächen.

Vernetzung in Corona-Zeiten: Täglich aktive Nutzer von Microsoft Teams weltweit in Millionen (Quelle: Microsoft)

Natürlich hat nicht allein die Pandemie diese Entwicklung in Gang gesetzt. Vernetzung und Digitalisierung beeinflussen seit Jahren unser Leben und machen uns immer unabhängiger. Von Online-Bestellungen bis zum virtuellen Austausch mit der Krankenkasse: Die Digitalisierung hat Prozesse vereinfacht, vieles lässt sich zuhause direkt selbst erledigen – auch Routineaufgaben im Arbeitsalltag.

Hybride Modelle als Kompromiss?

Eine schöne, hochdigitalisierte Arbeitswelt also, in der die Mitarbeitenden zuhause maximal flexibel ihre Aufgaben erledigen? Nicht ganz. Viele Büro-Aufgaben erfordern nach wie vor Papier und Anwesenheit. Das setzt der ortsunabhängigen „Smart Work“ Grenzen.

Zudem sind die Anforderungen an die Mitarbeitenden und Führungskräfte im digitalen Büro von morgen hoch. Eigenverantwortung, Selbstdisziplin und die Fähigkeit, sich selbst zu organisieren, sind grundlegende Eigenschaften, die Mitarbeitende in dieser neuen Arbeitswelt mitbringen müssen. Die neue Flexibilität soll auch zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Der Berufsalltag wird so schnell zum schmalen Grat zwischen ständiger Erreichbarkeit und Arbeiten mit weinenden Kindern nebenan.

Zwischen Präsenz und virtuell: Die Zukunft der Arbeit wird wohl eine Mischung aus beidem.

Große Herausforderungen also für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, für die nicht jeder offen ist. Die Suche nach einem guten Mittelweg ist daher branchenübergreifend in vollem Gange. Das ergab auch eine Studie der Computerwoche von 2020. Moderne Arbeitsplätze und Mobilitätskonzepte haben demnach zwar einen hohen Stellenwert in den Unternehmen. Doch wie ein „Smart Workplace“ genau aussehen wird, ist derzeit noch unklar. Laut Studie zeichnen sich hybride Modelle ab.

Das Büro – ein Ort der Begegnung?

Eine reine Remote-Arbeitskultur wird sich Experten zufolge eher nicht durchsetzen. Denn menschliche Beziehungen bauen sich eher im analogen Umfeld auf. Erst wenn eine Basis entstanden ist, lassen sich Kontakte digital fortführen. Und räumlich versetztes Arbeiten ist für Kreativität und Teamzusammenhalt nicht hilfreich. Gerade für eine offene Diskussions- und Kritikkultur kann Digitalisierung schwierig sein – doch das ist die Grundlage, um gemeinsam Lösungen zu finden und innovativ zu arbeiten. Und besonders für Technologieunternehmen ist diese Arbeitsweise entscheidend.

Trotz smarter, digitaler Konzepte hat die Isolation während der Pandemie 2020 vielen Menschen gezeigt: Das zufällige Treffen in der Kantine oder der lebhafte Austausch am Konferenztisch bleiben enorm wichtig. Auch wenn digitale Arbeitswelten und Smart-Work-Konzepte großes Potential bieten, kann ein Unternehmen also auch in Zukunft ein Ort der Begegnung, der Innovation und Identität sein.

Hier schreibt:
Teresa Scheunert

Spokesperson Business KUKA 


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