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Die Wahrheit über Industrie 4.0

Industrie 4.0 ist ein ständiger Change-Prozess. Das Problem, warum Industrie 4.0 noch nicht das vollen Potenzial ausschöpft, liegt bisher auf in fehlender Transparenz. Vernetzung ist das Stichwort. Warum Industrie 4.0 aber dennoch die Lösung vieler Probleme ist.


Ulrike Götz
7. April 2020
Technology
Lesezeit: 3 Min.
Viele denken ja, KUKA macht sowas:
Aber in der Tat machen wir – unter anderem – sowas:

Wir bauen Industrieroboter und integrieren sie in Fertigungsanlagen. Aber um wettbewerbsfähig zu bleiben, reicht das nicht mehr aus. Dafür braucht es optimierte Prozesse und den Blick über den Tellerrand hinaus, um die gesamte Prozesskette, und auch die Schritte darüber hinaus, im Blick zu haben. Wir müssen uns weiterentwickeln und beschäftigen uns deshalb mit Industrie 4.0 und konkret mit Vernetzung und Digitalisierung.

Wo stehen wir in Sachen Industrie 4.0?

Industrie 4.0 ist ein ständiger Change-Prozess, der viele Abteilungen eines Unternehmens betrifft – vom Einkauf, der mit Industrie 4.0-gestützten Prozessen ganz anders agieren kann, bis hin zur Personalabteilung, die bei der Personalauswahl neue Fähigkeiten berücksichtigen muss. Die digitale Transformation ist ein kompletter, langfristiger Wandel eines Unternehmens: Denn warum sollten Maschinen ihre Leistung mit künstlicher Intelligenz verbessern, wenn das Bestellformular für das benötigte Material weiterhin manuell auf Papier ausgefüllt wird? Aktuell geht es darum, das Wissen des Maschinenbaus in die digitale Welt zu übertragen.

 

Digitalisierung ist keine Revolution, die von heute auf morgen geschieht, sondern mehr eine Folge von Etappen. Daten werden gesammelt, Informationen daraus gezogen und anschaulich dargestellt. Daraus können Erkenntnisse gezogen werden, Wissen und Verständnis wird aufgebaut und auf dieser Grundlage Entscheidungen getroffen, wie zum Beispiel bei der Reihenfolgeregelung in der Produktion, damit bei geringstmöglichem Ressourceneinsatz am Ende des Tages mehr Teile produziert werden konnten. Beim Thema Digitalisierung geht es aber noch um deutlich mehr: Es geht um die eindeutige Identifikation von Teilen und Produkten und deren Traceability. Es geht darum, Lebenszyklusdaten zu erheben und transparent zu machen und es geht um neue Geschäftsmodelle wie „Pay-per-use“ oder auch um „Smart Contracts“.

 

Welche Ziele verfolgt Industrie 4.0 aktuell?

Folgende Maxime stehen bei der vierten industriellen Revolution seit jeher im Vordergrund:

 

 

  • Komplexität reduzieren
  • Flexibilität erhöhen
  • Menschen zur Selbststeuerung befähigen
  • Effizienz steigern

Industrie 4.0 ist eigentlich kinderleicht

Das Problem, warum Industrie 4.0 noch nicht das volle Potenzial ausschöpft, liegt bisher oft in fehlender Transparenz. Dabei ist die Lösung in vielen Fällen so naheliegend. Bereits vorhandene Daten müssen einfach nur richtig genutzt werden. Potenziale erscheinen oft ausgereizt. Dabei lohnt sich gerade dann ein Blick in die Zukunft oder auch über den eigentlichen Prozess hinaus, indem vielleicht nicht die Produktion auf dem Shopfloor selbst das Problem ist, sondern die darüberliegende Klimaanlage, die viel zu oft repariert werden muss, wodurch die Produktion immer wieder zum Erliegen kommt.

Vernetzung bietet Mehrwert

So oder so lautet die richtige Vorgehensweise: Connectivity! Wir brauchen vernetzte Maschinen, um Daten zu erhalten. Die Frage, die sich aktuell sehr viele Unternehmen stellen: Welchen Mehrwert bringt mir Industrie 4.0? Der Grund dafür: Jedes Unternehmen hat individuelle Anforderungen und verfügt über Maschinen von unterschiedlichen Herstellern.

Die große Herausforderung ist, diese unterschiedlichen Maschinen zu vernetzen. Denn unterschiedliche Hersteller bedeuten auch unterschiedliche Kommunikationsstandards. Es fehlt dazu eine gemeinsame Schnittstelle, durch die alle Maschinen „die gleiche Sprache“ sprechen können. Hier kommen industrielle Kommunikationsstandards wie OPC UA ins Spiel oder auch strategische Allianzen wie die Open Industry 4.0 Alliance, der sich immer mehr Unternehmen verschreiben, um sich gemeinsam auf bestehende Standards zu verständigen und so die Digitalisierung in den Werkshallen weiter voranzutreiben.

Das Fazit zur Wahrheit über Industrie 4.0

Viele Anwender sind eher enttäuscht von den bisherigen Ergebnissen, die Industrie 4.0 ihnen liefert. Der Aufwand zur Datenaufbereitung wird unterschätzt. Die Vision des maschinellen Selbstlernens ist aufgrund der dünnen Datenlage im industriellen Umfeld heute noch nicht im Einsatz.

Aber: Industrie 4.0 ist die Lösung vieler Probleme, wenn man die richtigen Werkzeuge auch richtig einsetzt. Wir stehen erst am Anfang. Bislang mussten viele Basisprobleme wie die Connectivity gelöst werden. Auch wenn wir damit noch nicht komplett fertig sind, stehen wir erst am Anfang das volle Potenzial von Industrie 4.0 ausschöpfen zu können.
Hier schreibt:
Ulrike Götz
Spokesperson Technology KUKA 

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