KUKA erzielt Rekordergebnis und baut seine Stärke in Industrie 4.0 weiter aus
KUKA hat das Geschäftsjahr 2015 mit Rekordumsätzen abgeschlossen. Der Konzern setzte sein profitables Wachstum weiter fort und übertraf erneut die Kennzahlen des Vorjahres.
22. März 2016
- KUKA hat die Guidance 2015 erfüllt
- Auftragseingang stieg auf 2,8 Mrd. € (+27,4%)
- Umsatzerlöse erreichten mit rund 3,0 Mrd. € Rekordniveau (+41,5%)
- EBITDA stieg signifikant um 39,8% auf 259,1 Mio. €
- EBIT stieg auf 194,3 Mio. € vor Kaufpreisallokation für Swisslog (Vorjahr 141,8 Mio. €), EBIT-Marge lag damit bei 6,6%. Bereinigt um die Verkaufsgewinne zweier Tochtergesellschaften lag die EBIT-Marge bei 6,1%
- Dividendenvorschlag von 0,50 € je Aktie (Vorjahr 0,40 € je Aktie)
Die Guidance für das Jahr 2015 ist erfüllt: Der Umsatz lag mit rund 3,0 Mrd. € über dem Zielwert von rund 2,9 Mrd. €. Die EBIT-Marge lag vor Kaufpreisallokation für Swisslog bei 6,6% und damit im angekündigten Rahmen von 6,5 bis 7,0%. „Wir blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2015, in dem wir drei wichtige Wachstumstreiber vorangetrieben haben: die Integration von Swisslog, die globale Ausrichtung an unseren strategischen Fokusmärkten sowie unsere Aufstellung im Bereich Industrie 4.0“, betont Dr. Till Reuter, Vorstandsvorsitzender der KUKA AG.
Auftragsplus durch strategische Ausrichtung auf Fokusmärkte
Die Auftragseingänge erreichten 2.838,9 Mio. € und übertrafen damit den Vorjahreswert deutlich um 27,4% (2014: 2.229,0 Mio. €). Der Anteil von Robotics lag bei 891,2 Mio. € (+10,6%), von Systems bei 1.428,1 Mio. € ( 1,9%) und von Swisslog bei 551,8 Mio. €.
Umsatzerlöse auf Rekordniveau
Die Umsatzerlöse des KUKA Konzerns wuchsen auf insgesamt 2.965,9 Mio. € (+41,5%) und erreichten damit im Jahr 2015 einen neuen Rekordwert. Bereits im Vorjahr konnte KUKA mit 2.095,7 Mio. € einen Bestwert erzielen und die Zwei-Milliarden-Marke überschreiten. Auf vergleichbarer Basis wurde auch ohne Swisslog ein neues Allzeithoch erreicht. Die Geschäftsbereiche Robotics (909,6 Mio. €; +9,0%) und Systems (1.471, 7 Mio. €; +14,5%) trugen hierzu mit Bestwerten bei. Der Beitrag von Swisslog lag bei 620,8 Mio. €.
Zum Anstieg der Auftragseingänge hat unter anderem die bereits im Vorjahr begonnene, konsequente Ausrichtung des Vertriebs auf die Fokusmärkte Automotive, Aerospace, Electronics, Consumer Goods, Metal Industry, Energy, Healthcare und E-Commerce beigetragen. Der Konzern verzeichnete einen branchenübergreifenden Zuwachs an Auftragseingängen sowie einen Anstieg der Auftragseingänge im Bereich Service. Aus der Automobilindustrie waren darüber hinaus bedeutende Einzelumsätze zu verzeichnen. Die Umsätze des Geschäftsbereichs Swisslog entfielen zu etwa zwei Dritteln auf den Bereich der Lagerlogistik und zu einem Drittel auf die Krankenhauslogistik.
Bezüglich der Regionen haben insbesondere Nordamerika und China 2015 zum Zuwachs der Auftragseingänge beigetragen. Einen starken Zuwachs der Umsatzerlöse verzeichnete der Geschäftsbereich Robotics ebenfalls im asiatischen Markt, vor allem in China, der mittlerweile weltgrößte Markt für roboterbasierte Automatisierung. Den größten Einzelumsatz erzielte der Geschäftsbereich Systems mit einem nordamerikanischen Unternehmen der Flugzeugindustrie.
Die Book-to-Bill-Ratio, d. h. das Verhältnis von Auftragseingängen zu Umsatzerlösen, lag zum Jahresende 2015 im Konzern bei 0,96 (2014: 1,06) und signalisiert ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Aufträgen und Umsatz.
Der Auftragsbestand des KUKA Konzerns erreichte zum Jahresende 2015 einen Wert von 1.639,0 Mio. €. Dies ist gegenüber dem Stichtagswert des Vorjahres eine Rückgang von 3,7% (2014: 1.702,5 Mio. €). Der nach wie vor hohe Auftragsbestand entspricht über 50% der Jahresumsätze. Dies sichert im Geschäftsjahr 2016, und bei langfristigen Aufträgen teilweise auch bereits für 2017, eine hohe Auslastung.
Gutes EBIT trotz Belastungen aus Swisslog Integration
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich im KUKA Konzern signifikant um 39,8% von 185,3 Mio. € im Vorjahr auf 259,1 Mio. € im Jahr 2015. Ohne Swisslog lag das EBITDA bei 234,6 Mio. €. Damit lag die EBITDA-Marge 2015 bei 8,7% bzw. ohne Swisslog bei 10,0% (2014: 8,9%). Nach Bereinigung um die Veräußerungsgewinne des Bereichs Werkzeugbau und der HLS Gruppe belief sich die EBITDA-Marge des KUKA Konzerns auf 8,3%. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im KUKA Konzern lag ohne die Berücksichtigung der Kaufpreisallokation für Swisslog bei 194,3 Mio. € (2014: 141,8 Mio. €). Die EBIT-Marge betrug 6,6%. Unter Einbezug der Kaufpreisallokation für Swisslog belief sich das EBIT auf 135,6 Mio. € und die EBIT-Marge auf 4,6%. Beim EBIT sind Buchgewinne durch den Verkauf der HLS Gruppe und des Bereichs Werkzeugbau in niedriger zweistelliger Millionenhöhe berücksichtigt. Bei Bereinigung dieser Veräußerungen resultiert eine EBIT-Marge von 6,1%.
Das EBITDA von Robotics erhöhte sich von 112,0 Mio. € im Jahr 2014 auf einen neuen Rekordwert von 126,1 Mio. € im Berichtsjahr. Die EBITDA-Marge lag mit 13,9% über dem Vorjahresniveau von 13,4%. Der Geschäftsbereich Robotics konnte mit 100,2 Mio. € erstmals ein EBIT von über 100 Mio. € erzielen (+12,7%). Die EBIT-Marge lag mit 11,0% ebenfalls leicht über dem Vorjahr (2014: 10,7%).
Im Geschäftsbereich Systems stieg das EBITDA von 97,4 Mio. € im Jahr 2014 auf den neuen Rekordwert von 135,6 Mio. €. Die EBITDA-Marge des Bereichs stieg von 7,6% im Jahr 2014 auf 9,2% im Jahr 2015. Der Geschäftsbereich Systems steigerte um 43,0% sein EBIT von 80,2 Mio. € auf 114,7 Mio. € im Jahr 2015. Die EBIT-Marge bei Systems lag bei 7,8%. Die positive Margen-Entwicklung ist vor allem auf die gute Nachfrage, die entsprechende Auslastung sowie auf die Buchgewinne und die erfolgreiche Umsetzung der Effizienzmaßnahmen zurückzuführen. Ohne die Berücksichtigung der Buchgewinne lag die EBIT-Marge bei 6,9% (Vorjahr 6,2%).
Das EBITDA von Swisslog betrug 24,5 Mio. €, die EBITDA-Marge lag bei 3,9% bzw. bereinigt um Sonderaufwendungen bei 5,3%. Swisslog verbuchte ein erwartetes negatives EBIT von -45,9 Mio. € inklusive 58,7 Mio. € Aufwand aufgrund der Kaufpreisallokation. Vor Kaufpreisallokation erzielte der Geschäftsbereich ein EBIT von 12,8 Mio. €, was einer EBIT-Marge von 2,1% entspricht. Ohne die enthaltenen Integrationskosten in Höhe von rund 8 Mio. €, lag die EBIT-Marge bei 3,4%. Sowohl im dritten als auch im vierten Quartal 2015 lagen die EBIT-Margen jeweils über 3%. Darin spiegelt sich die erfolgreiche Integration von Swisslog in den KUKA Konzern wider.
Ergebnis nach Steuern deutlich gesteigert
Auf Konzernebene erreichte KUKA ein Ergebnis nach Steuern von 86,3 Mio. € (2014: 68,1 Mio. €). Dies entspricht einer Steigerung von 26,7%, die trotz der stark belastenden Effekte aus dem Erwerb der Swisslog Gruppe erzielt werden konnte. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich entsprechend von 1,99 € im Vorjahr auf 2,39 € im Jahr 2015. Daher schlägt der Vorstand der Hauptversammlung vor, für das Geschäftsjahr 2015 eine Dividende von 0,50 € je Aktie zu zahlen. Im Jahr 2014 wurde eine Dividende von 0,40 € je Aktie gezahlt.
Der Free Cashflow lag im Jahr 2015 im KUKA Konzern bei 95,7 Mio. €. Im Vorjahr war der Free Cashflow insbesondere aufgrund der Akquisition der Swisslog Gruppe mit -172,2 Mio. € noch deutlich negativ. Bereinigt um diese Akquisition lag der Free Cashflow in 2014 bei 89,8 Mio. €.
Das Eigenkapital stieg per 31. Dezember 2015 um 35,4% auf 732,5 Mio. € (2014: 541,1 Mio. €). Hierzu trugen das hohe Ergebnis nach Steuern, die Unterschiede aus der Währungsumrechnung sowie die Wandlung von Anteilen an der Wandelschuldverschreibung in 2,8 Mio. neue KUKA Aktien bei. Trotz der Ausweitung der Bilanzsumme um 20,3% konnte KUKA die Eigenkapitalquote gegenüber dem Vorjahr von 27,3% auf 30,8% erhöhen.
Personalaufbau in strategisch wichtigen Bereichen
Die konzernweiten Mitarbeiterzahlen lagen zum Jahresende 2015, trotz der Veräußerung des Bereichs Werkzeugbau sowie der HLS Gruppe bei insgesamt 12.300 (2014: 12.102). Neueinstellungen gab es vor allem aufgrund des Wachstums in den strategisch wichtigen Regionen China und Nordamerika. Weiterhin wurde Personal im Bereich Forschung und Entwicklung aufgebaut, um im dynamischen, internationalen Wettbewerbsumfeld unsere Stärke in der Industrie 4.0 auszubauen.
Erwartetes Umsatzwachstum vor allem durch gute Nachfrage aus Nordamerika und China
Unter den gegenwärtigen Konjunkturprognosen und Rahmenbedingungen erwartet KUKA im Geschäftsjahr 2016 eine gute Nachfrage, vor allem aus den Regionen Nordamerika und Asien, dabei insbesondere aus China. Die Nachfrage in Europa sollte sich insgesamt nahezu stabil entwickeln können. Auf Branchenebene wird für den Absatzmarkt General Industry eine positive Entwicklung prognostiziert. Dies liegt zum einen an der teilweise niedrigen Penetrationsrate der roboterbasierten Automation in einigen Teilbereichen und zum anderen an neuen Robotertypen und Technologien, die es ermöglichen, bisher wenig automatisierte Produktionsschritte effizienter zu gestalten. In der Automobilindustrie sind die Investitionen der Kunden während der letzten Jahre bereits deutlich gestiegen. Die Nachfrage sollte sich daher in 2016 insgesamt relativ stabil entwickeln, mit positiver Entwicklung in den USA und in China.
KUKA erwartet auf Basis der gegenwärtigen Rahmenbedingungen und Wechselkurse im Gesamtjahr 2016 einen Umsatz von mehr als 3,0 Mrd. €. Beide Kundensegmente – General Industry und Automotive – und aus regionaler Sicht China und Nordamerika sollten positiv zur Umsatzentwicklung beitragen. Unter Voraussetzung der aktuellen konjunkturellen Rahmenbedingungen und der erwarteten Umsatzentwicklung geht der KUKA Konzern davon aus, eine EBIT-Marge von mehr als 5,5% vor der Kaufpreisallokation für Swisslog erreichen zu können.
In 2016 sollten sich die Wachstumsinvestitionen in die konzernübergreifende Weiterentwicklung von Lösungen für Industrie 4.0, in die General Industry und in China auf die EBIT-Marge auswirken. Zusätzlich werden höhere Kosten im Zusammenhang mit der Entwicklung und Einführung neuer Produkte erwartet. Die Einführungen der Project-Lifecycle-Management Software bei Systems und einer konzernweiten ERP-Software werden in 2016 zu leicht höheren Kosten als in 2015 führen, die jedoch in den Folgejahren dazu beitragen werden, die Effizienz deutlich zu steigern. Der Aufwand für die Kaufpreisallokation bei Swisslog sollte in 2016 bei rund 10 Mio. € liegen und damit deutlich niedriger als im Vorjahr sein.
Der vollständige Geschäftsbericht 2015 ist im Internet abrufbar unter Reports and presentations
2016 steht für uns klar die Digitalisierung der Produktion und Logistik im Fokus. KUKA hat nicht nur die Technologien und Produkte für die Smart Factory, sondern verfügt zudem auch über das notwendige Prozess-Knowhow. Wir arbeiten weiter an neuen Geschäftsmodellen und Möglichkeiten, über Plattformen Daten gemeinsam mit unseren Kunden zu nutzen. Wir werden den digitalen Wandel gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern gestalten. In 2016 erwarten wir Umsatzerlöse von mehr als 3 Mrd. € bei einer EBIT-Marge von mehr als 5,5% vor Kaufpreisallokation aufgrund erhöhter Investitionen in Industrie 4.0