Zwischenbericht zum 31. März 2009
KUKA konnte im ersten Quartal 2009 einen Auftragseingang von 213,7 Mio. EUR verbuchen
12. Mai 2009
Dies bedeutet einen Rückgang um 47,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal (404,3 Mio. EUR) und um 15,0 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorquartal (251,3 Mio. EUR). In dieser Entwicklung spiegelt sich die starke Investitionszurückhaltung der Kunden sowohl im Bereich Automotive als auch im Bereich General Industry auf Grund der weltweiten Rezession wider. Eine derartige Entwicklung hat sich bereits in den kürzlich veröffentlichten Zahlen des Verbands des Deutschen Maschinen- und Anlagenbaus (VDMA) abgezeichnet, die einen Rückgang des Auftragseingangs im deutschen Maschinen- und Anlagenbau gegenüber Vorjahr um 42 Prozent für die ersten drei Monate des Jahres 2009 ausweisen. Während sich der Auftragseingang bei Robotics mit 90,1 Mio. EUR gegenüber Vorjahr um 22,9 Prozent (1. Quartal 2008: 116,8 Mio. EUR) reduzierte, meldete der Geschäftsbereich Systems einem Rückgang von 56,8 Prozent (1. Quartal 2008: 300,0 Mio. EUR).
Der Auftragsbestand lag Ende März 2009 mit 539,7 Mio. EUR zwar deutlich unter dem Vorjahreswert (31.03.2008: 647,3 Mio. EUR), jedoch auf dem Niveau zum Jahresende 2008 (31.12.2008: 542,3 Mio. EUR). Der Rückgang des Auftragsbestands gegenüber Vorjahr ist auf beide Geschäftsbereiche zurückzuführen. Grund hierfür ist ebenfalls die stark rückläufige Wirtschaftsentwicklung, die durch den Rückgang an neuen Aufträgen zu einem reduzierten Auftragsbestand geführt hat. Die Reichweite des Auftragsbestands sank demnach von rund 6 Monaten im Vorjahresquartal auf rund 5 Monate im ersten Quartal 2009.
Die Umsatzerlöse betrugen im ersten Quartal dieses Jahres 227,0 Mio. EUR. Dies entspricht einem Rückgang von 19,0 Prozent bzw. 53,2 Mio. EUR gegenüber den Umsatzerlösen im Vorjahr (1. Quartal 2008: 280,2 Mio. EUR). Wie bei den Auftragseingängen konnten beide Geschäftsbereiche die Umsatzerlöse des vergleichbaren Vorjahresquartals nicht erreichen. Robotics verzeichnete Umsatzerlöse von 96,6 Mio. EUR und Systems von 138,7 Mio. EUR; dies ist ein Rückgang von 17,8 Prozent (1. Quartal 2008: 117,5 Mio. EUR) bzw. 20,7 Prozent (1. Quartal 2008: 174,9 Mio. EUR) gegenüber dem ersten Quartal 2008.
Das Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von 0,2 Mio. EUR reduzierte sich im ersten Quartal 2009 deutlich gegenüber dem Vorjahreswert (15,8 Mio. EUR) vor allem als Folge der rückläufigen Umsatzentwicklung. Dabei verzeichnete Robotics im abgelaufenen Quartal ein EBIT von 4,2 Mio. EUR (1. Quartal 2008: 10,1 Mio. EUR) und Systems einen Verlust von -1,1 Mio. EUR (1. Quartal 2008: 8,4 Mio. EUR).
Als erste Stufe der Kostensenkungen hat der Konzern angesichts der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Entwicklung bereits Ende 2008 ein Programm aufgesetzt, um in den Geschäftsbereichen sowie in der Konzernzentrale Kosten in einem Gesamtvolumen von 50 Mio. EUR in 2009 einzusparen. Im Einzelnen geschieht das durch folgende Maßnahmen:
- Reduktion von Überstunden und Urlaub,
- Abbau von Leiharbeitskräften und
- Restrukturierungsmaßnahmen im Ausland.
Weitere Maßnahmen sind:
- Kostenreduktion im Einkauf,
- Einsparung von Verwaltungskosten durch Shared-Services im Rahmen des integrierten Geschäftsmodells,
- Reduktion von Beratungskosten sowie
- Optimierung von Marketingkosten.
In einer zweiten Stufe befindet sich KUKA mit den Arbeitnehmervertretern und den Gewerkschaften derzeit in Verhandlungen, um mit geeigneten Kosten- und Kapazitätsanpassungen angemessen auf die anhaltende Rezession zu reagieren. Inhalte dieser Gespräche sind unter anderem die weitere Nutzung von Kurzarbeit, die Verschiebung von Tariferhöhungen, die Überprüfung des Weihnachts-/Urlaubsgelds und die Anpassung von Kapazitäten. Grundsätzlich soll ein Abbau der Stammbelegschaft so lange wie möglich vermieden werden, soweit sich die aktuelle Wirtschaftslage nicht weiter verschärft.
Der KUKA Konzern ist überwiegend Marktrisiken ausgesetzt. Hierzu zählen insbesondere die Auswirkungen der internationalen Finanzmarktkrise, die den Konjunkturabschwung verschärfte. Es bestehen außerdem Abhängigkeiten von Großkunden der Automobilbranche, insbesondere bei unseren amerikanischen Tochtergesellschaften.
Die Summe der Risiken von KUKA bei den sich in finanziellen Schwierigkeiten befindlichen US-amerikanischen Automobilproduzenten (Chrysler mit Jeep Wrangler/KTPO, General Motors/Opel) beläuft sich derzeit auf insgesamt rund 28 Mio. EUR. Das Forderungsausfallrisiko (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, PoC-Forderungen und Bestellobligo) gehört aktuell zu den größten Risiken im KUKA Konzern und wird mit besonderer Sorgfalt regelmäßig überwacht.
KUKA hat im ersten Quartal 2009 trotz deutlich rückläufiger Auftragseingänge und Umsatzerlöse ein ausgeglichenes Betriebsergebnis (EBIT) erzielt. Gleichzeitig stabilisiert der Auftragsbestand im Geschäftsbereich Systems im zweiten und dritten Quartal 2009 die Auslastung.
KUKA hält an der Strategie fest, das Automotive-Geschäft abzusichern und das Geschäft mit der General Industry auszubauen. Das integrierte Geschäftsmodell wird weiter entwickelt.
Trotz des schwierigen Marktumfeldes strebt KUKA nach bisher eingeleiteten Restrukturierungs- und Anpassungsmaßnahmen in 2009 ein ausgeglichenes bis leicht positives Betriebsergebnis (EBIT) und einen positiven Free Cashflow an. Diese Erwartungen beinhalten nicht den finalen Ausgang des Insolvenzverfahrens nach Chapter 11 bei Chrysler oder weiterer möglicher Insolvenzverfahren bei Großkunden. Marktseitig wird der Konzern weiterhin alle Absatzchancen nutzen sowie intern alle Möglichkeiten zu Kosteneinsparungen und zur Sicherung der Liquidität ausschöpfen. Um dieses Ziel zu erreichen, forciert KUKA das laufende Kostensenkungsprogramm. Grundsätzlich soll ein Abbau der Stammbelegschaft so lange wie möglich vermieden werden, soweit sich die aktuelle Wirtschaftslage nicht weiter verschärft.