Bilanzpressekonferenz zum Geschäftsjahr 2007
Der KUKA Konzern hat im Geschäftsjahr 2007 die Restrukturierung abgeschlossen und die Phase profitablen Wachstums begonnen
19. März 2008
- Profitables Wachstum in beiden Geschäftsbereichen
- Solide Finanz- und Bilanzstruktur – Eigenkapitalquote erreicht 26,3 Prozent
- Dividendenvorschlag in Höhe von 1,00 EUR je Aktie
- Aktienrückkaufprogramm angekündigt
- Mittelfristplanung sieht bis 2010 einen Anstieg der EBIT-Marge auf 7,0 Prozent vor
Der KUKA Konzern hat im Geschäftsjahr 2007 die Restrukturierung abgeschlossen und die Phase profitablen Wachstums begonnen. Mit der Fokussierung der Geschäftstätigkeit auf die Geschäftsbereiche Robotics und Systems sowie der zentralen Bündelung der Kräfte am Standort Augsburg ist es 2007 gelungen, das Unternehmen schneller als erwartet wieder auf ein wirtschaftlich tragfähiges Fundament zu stellen. Die Auftragseingänge und Umsatzerlöse lagen im Geschäftsjahr 2007 mit 13,3 Prozent bzw. 10,5 Prozent jeweils deutlich über dem Vorjahr. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) hat sich 2007 mit 70,4 Mio. EUR (2006: 16,7 Mio. EUR) mehr als vervierfacht. Die EBIT-Marge stieg von 1,4 Prozent 2006 auf 5,5 Prozent (operativ 4,9 Prozent). Die Verschuldung des Unternehmens konnte im Laufe des Jahres 2007 in eine gesunde Liquidität umgekehrt werden.
Gerhard Wiedemann, Vorstandsvorsitzender der KUKA AG, unterstreicht auf der Bilanzpressekonferenz des Konzerns in München: „Die Restrukturierung und Fokussierung der KUKA hat gegriffen. Mit einer Eigenkapitalquote von 26 Prozent hat der KUKA Konzern eine solide Finanz- und Bilanzstruktur und verfügt über beste Voraussetzungen zur weiteren nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes in den kommenden Jahren.“
Als sichtbares Zeichen der wirtschaftlichen Stabilität der KUKA AG schlägt der Vorstand der Hauptversammlung am 15. Mai 2008 die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 1,00 EUR je Aktie und die Aufnahme eines Aktienrückkaufprogramms von bis zu 10 Prozent der ausstehenden Aktien vor. Beide Maßnahmen unterstreichen die Kapitalmarktorientierung des Unternehmens.
Robotics: Starke Marktposition weiter ausgebaut
Die positive Geschäftsentwicklung des KUKA Konzerns im Jahre 2007 wurde von beiden Geschäftsbereichen getragen. Sowohl Robotics und als auch Systems steigerten ihre Aufrtragseingänge 2007 zweistellig. KUKA Robotics konnte seine gute Marktposition bei den großen Automobilherstellern Europas im Jahr 2007 nochmals deutlich ausbauen. Der Auftragseingang erreichte mit insgesamt 434,9 Mio. EUR ein Plus von 13,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 382,3 Mio. EUR. Auch der Auftragseingang aus dem Kundenseg¬ment General Industry ist mit einem Plus von 10,2 Prozent auf 156,2 Mio. EUR deutlich angestiegen.
Systems: Erfolgreicher Geschäftsverlauf des Betreibermodells KTPO
KUKA Systems hat seine Auftragseingänge als Technologiepartner in der Fertigungsautomation ebenfalls zweistellig steigern können. Die Auftragseingänge stiegen um 10,6 Prozent an und erreichten 937,7 Mio. EUR (Vorjahr: 847,8 Mio. EUR). Besonders erfolgreich entwickelte sich das neue Betreibermodell KTPO zur Karosseriefertigung des Jeeps Wrangler in Toledo / USA. KUKA produzierte dort im vergangenen Jahr mit rund 250 Mitarbeitern und 240 KUKA Robotern Karosserien für Chrysler. Das Betreibermodell war bereits im ersten Betriebsjahr überplanmäßig ausgelastet. Der Liefervertrag mit Chrysler läuft noch bis zum Jahr 2020.
Der Auftragsbestand im Konzern erreichte zum Bilanzstichtag 528,8 Mio. EUR (Vorjahr 496,5 Mio. EUR). Die Konzernumsätze legten um 10,5 Prozent auf 1.286,4 Mio. EUR zu (Vorjahr: 1.164,6 Mio. EUR). KUKA Robotics steigerte seine Umsatzerlöse um 10,6 Prozent auf 412,9 Mio. EUR und KUKA Systems erzielte Umsatzerlöse in Höhe von 900 Mio. EUR, ein Plus von 8,1 Prozent (Vorjahr: 832,8 Mio. EUR).
Nordamerika ist für KUKA mittlerweile nach Deutschland der zweitwichtigste Absatzmarkt. Im vergangenen Jahr kamen 36 Prozent der Umsatzerlöse aus Deutschland (Vorjahr: 41 Prozent), 32 Prozent aus Nordamerika (Vorjahr: 27 Prozent), 20 Prozent aus den übrigen Ländern Europas (Vorjahr: 23 Prozent) und 12 Prozent aus anderen Regionen der Welt (Vorjahr: 9 Prozent).
Das Bruttoergebnis vom Umsatz erhöhte sich von 218,0 Mio. EUR (2006) auf 258,2 Mio. EUR. Die Bruttomarge verbesserte sich von 18,7 Prozent (2006) auf 20,1 Prozent.
Das Betriebsergebnis erreichte 2007 70,4 Mio. EUR. Die EBIT-Marge erhöhte sich kräftig von 1,4 Prozent im Vorjahr auf 5,5 Prozent. Hierin sind Sondererträge aus dem Verkauf von Grundstücken in Höhe von saldiert 7 Mio. EUR enthalten; die bereinigte EBIT-Marge belief sich auf 4,9 Prozent. Damit wurde das Margenziel, das im Verlauf des Geschäftsjahres 2007 bereits von 4,2 Prozent im Mai auf 4,6 Prozent im August heraufgesetzt worden war, nochmals übertroffen.
Das Ergebnis aus Discontinued Operations betrug im Geschäftsjahr 2007 69,1 Mio. EUR (Vorjahr: -62,7 Mio. EUR). Damit lag der Jahresüberschuss 2007 bei 117,9 Mio. EUR, nach einem Jahresfehlbetrag von -64,8 Mio. EUR im Vorjahr.
Die 2006 noch bestehende Verschuldung des Konzerns konnte 2007 vollständig abgebaut und zum Stichtag 31. Dezember 2007 in eine Nettoliquidität in Höhe von 163,6 Mio. EUR umgekehrt werden. Die Liquiditätsposition des Konzerns hat sich damit innerhalb von nur einem Jahr um 247,5 Mio. EUR verbessert. Durch die Ablösung der Finanzierung der Karosserieproduktion für den Jeep Wrangler in Nordamerika verringerte sich die Nettoliquidität zwischenzeitlich um 85 Mio. EUR.
Das Capital Employed (eingesetztes Kapital) lag im Jahresdurchschnitt 2007 bei 169,4 Mio. EUR. Das EBIT von 70,4 Mio. EUR im Verhältnis zum eingesetzten Kapital ergibt im KUKA Konzern eine Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE – Return on Capital Employed) in Höhe von 41,6 Prozent. Der Geschäftsbereich Robotics erzielte einen ROCE von 34,6 Prozent und lag damit deutlich über dem Wert des Vorjahres (2006: 24,3 Prozent). Bedingt durch hohe Kundenanzahlungen und eine niedrige eigene Kapitalbindung erreichte KUKA Systems einen Wert von 51,0 Prozent (Vorjahr: 9,9 Prozent).
Großes Potenzial in Zukunftsbranchen
Aufbauend auf der anerkannten Innovations- und Technologieführerschaft erschließt sich KUKA im Rahmen der Strategie des profitablen Wachstums systematisch neue Zukunftsbranchen und verbreitert seine Kundenbasis rund um den Globus. Im unternehmerischen Fokus stehen dabei neben dem Automobilbau vor allem die Märkte der General Industry wie z.B. Luftfahrt, Solar und Medizintechnik.
Insbesondere die Medizintechnik eröffnet dem Unternehmen immer neue Geschäftsfelder. Die Nutzung von Robotern im diagnostischen und operativen Bereich sowie eine anziehende Nachfrage nach Servicerobotern, die Patienten und hilfsbedürftige Menschen unterstützen und/oder innerhalb der medizinischen Versorgung hilfreich sind, bieten nachhaltiges Wachstumspotenzial.
Gleichzeitig erweitert die KUKA AG ihr Vertriebsnetz in Asien und Nordamerika kontinuierlich. In Übersee werden zunehmend die Märkte der Metallverarbeitenden- und Elektroindustrie, der Kunststoffindustrie, der Gießereien, der Medizintechnik, der Nahrungsmittelindustrie und der Logistik erschlossen.
Infolge der florierenden Nachfrage nach Automationslösungen made by KUKA konnte der Konzern 2007 auch die Zahl seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöhen. Die Belegschaft wurde um 152 Arbeitskräfte aufgestockt und erreichte zum Bilanzstichtag 5.732 Personen. Im vergangenen Jahr wurden 195 Auszubildende im Unternehmen beschäftigt.
Positiver Ausblick
Der Vorstand geht davon aus, dass die Strategie des profitablen Wachstums im kommenden Jahr weiter an Fahrt gewinnen wird. KUKA Robotics plant mittelfristig für die Jahre 2009 und 2010 - insbesondere getragen durch die guten Perspektiven in der General Industry – ein Wachstum von jährlich 10 Prozent. Parallel hierzu wird ein Anstieg der EBIT-Marge von 8,1 Prozent (2007) auf 10,5 Prozent (2010) erwartet.
KUKA Systems plant eine Steigerung der Umsatzerlöse mit Anlagenaufträgen aus der Automobilindustrie sowie der Luftfahrt- und Solarindustrie 2009 und 2010 um jährlich 5 Prozent. Die EBIT-Marge soll von 4,1 Prozent im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 5,5 Prozent im Jahr 2010 gesteigert werden.
Für den Gesamtkonzern sieht die Mittelfristplanung bis 2010 eine Steigerung der EBIT-Marge auf 7,0 Prozent vor (2007 operativ 4,9 Prozent). Der Konzern strebt dabei in erster Linie Wachstum aus eigener Kraft an, wird aber auch zukaufen, wenn sich wirtschaftlich sinnvolle Gelegenheiten bieten.
Die Investitionen der Automobilindustrie in neue Fertigungsanlagen und der General Industry zur Automation ihrer Fertigungsvorgänge dienen vorwiegend der Verbesserung der Produktivität der Wettbewerbspositionen der Auftraggeber und sind daher weniger kurzfristigen konjunkturellen Einflüssen ausgesetzt.