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Bilanzpressekonferenz 2006

IWKA verarbeitet Belastungen - positiver Ausblick auf 2006

29. März 2006


  • Vorstandsvorsitzender Hein: "IWKA hat 2005 konsequent zur Neuausrichtung genutzt und ist 2006 wieder auf Wachstumskurs" 
  • Konzernumsatz 2005 (fortgeführte Geschäfte): 1,6 Mrd. EUR; EBIT 2005 (fortgeführte Geschäfte): -30,7 Mio. EUR; Jahresfehlbetrag 2005: 147,5 Mio. EUR 
  • Einmalige Kosten für Umstrukturierungen (44,4 Mio. EUR) und Desinvestitionsverluste (64,6 Mio. EUR) in 2005: 109,0 Mio. EUR 
  • Neuausrichtung der Finanzierungsstruktur auf mittel- bis langfristige Verbindlichkeiten schließt Konsolidierung der IWKA 2006 ab 
  • Vorstand erwartet mittelfristig eine Umsatzrendite von 6 bis 7% und eine Verzinsung des eingesetzten Kapitals von 20%

 

Die IWKA Aktiengesellschaft hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2005 den Umbau des Konzerns konsequent vorangetrieben, die wichtigsten Umbauarbeiten abgeschlossen und die Voraussetzungen für nachhaltiges Wachstum geschaffen. Der Umbau schloss einschneidende Restrukturierungsmaßnahmen inklusive umfangreicher Desinvestitionen von unrentablen Geschäftsbereichen ein und führte zu einer Straffung der Führungsorganisation der IWKA. Gleichzeitig hat das Unternehmen seine Strategie als Automationskonzern mit den Kernkompetenzen Automobiltechnik, Robotertechnik und Verpackungstechnik geschärft. Mit der Neuausrichtung der Finanzierungsstruktur und dem Abschluss der operativen Restrukturierungsmaßnahmen wird der Konzern seine Neuaufstellung Ende 2006 abschließen. Mittelfristig erwartet der Vorstand der IWKA eine Umsatzrendite von 6 bis 7% und eine Verzinsung des eingesetzten Kapitals von 20%. 

Im Einzelnen erzielte IWKA 2005 in den fortgeführten Geschäften einen Konzernumsatz von 1.613,4 Mio. EUR (2004: 1.680,8 Mio. EUR). Die Umsatzerlöse aus fortgeführten Geschäften (Continuing Operations) und ausgegliederten Geschäften (Discontinued Operations) betrugen 2.069,9 Mio. EUR (2004: 2.351,9 Mio. EUR). Der Auftragsbestand der Continuing Operations betrug zum 31. Dezember 2005 1.016,0 Mio. EUR (2004: 764 Mio. EUR). Die Auftragseingänge der fortgeführten Geschäfte lagen bei 1.641,2 Mio. EUR (2004: 1.688,1 Mio. EUR). Der Auslandsanteil an den Auftragseingängen erreichte 59% (2004: 57%). 

Das operative Betriebsergebnis (EBIT) in den Continuing Operations betrug -30,7 Mio. EUR (2004: 108,1 Mio. EUR); der Jahresfehlbetrag belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf -147,5 Mio. EUR (Ergebnis 2004: 48,8 Mio. EUR), wovon 109,0 Mio. EUR durch einmalige Desinvestitionen und Umstrukturierungsmaßnahmen verursacht wurden. Die Konzernnettoverschuldung sank im Jahresdurchschnitt von rund 297 Mio. EUR (2004) auf aktuell rund 247 Mio. EUR (2005). Die Eigenkapitalquote lag 2005 bei 12,2% nach 21,6% in 2004. Zum 31. Dezember 2005 beschäftigte der IWKA Konzern 8.974 Mitarbeiter. Einschließlich der Discontinued Operations waren es 11.354 Mitarbeiter. 

Wolfgang Dietrich Hein, Vorstandsvorsitzender der IWKA AG, sagte: "IWKA hat das abgelaufene Geschäftsjahr konsequent zur Neuausrichtung genutzt und geht 2006 wieder auf Wachstumskurs. Wir werden den Umbau der IWKA und die erfolgreiche operative Konsolidierung in diesem Jahr abschließen. Dies beinhaltet auch die Restrukturierung der Konzernfinanzierung, die künftig mittel- sowie langfristige Komponenten enthält und Potential für strategisch sinnvolle Akquisitionen hat." 

Entwicklung der einzelnen Geschäftsfelder in 2005 

Im Geschäftsbereich Automobiltechnik lagen die Auftragseingänge 2005 mit 951,8 Mio. EUR um 4,2% über denen des Vorjahres. Die Umsatzerlöse lagen bei 940,0 Mio. EUR und übertrafen die des Jahres 2004 um 4,5%. Das Projektgeschäft dieses Geschäftsbereichs war in allen Teilbereichen von erheblichem Kosten- und Preisdruck, im Anlagenbau zusätzlich von umfangreichen Strukturaufwendungen belastet. Das Ergebnis (EBIT) betrug insgesamt -2,5 Mio. EUR (Vorjahr: 47,3 Mio. EUR) und beinhaltet Einmalaufwendungen für Strukturmaßnahmen in Höhe von 12 Mio. EUR. Die Zahl der Beschäftigten zum 31. Dezember 2005 lag mit 4.389 Mitarbeitern leicht über dem Vorjahr. 

Bis zum Ende des Jahres 2005 verbuchte die IWKA Robotertechnik Auftragseingänge in Höhe von 338,4 Mio. EUR. Da Projektvergaben der Automobilkunden ausblieben bzw. verschoben wurden, blieb der Auftragseingang um 12,2% unter dem des Vorjahres. Die Umsatzerlöse lagen mit 323,6 Mio. EUR um 23% unter 2004. Insgesamt weist der Geschäftsbereich Roboter einen operativen Verlust (EBIT) von 22,8 Mio. EUR aus. Die Einmalaufwendungen für die Restrukturierung des Geschäftsbereiches einschließlich Firmenwertabschreibungen betrugen 18,4 Mio. EUR. In der Robotertechnik waren zum Jahresende 1.936 Mitarbeiter beschäftigt. Maßnahmen zur Reduzierung der Mitarbeiterzahl im Rahmen der geplanten Umstrukturierungen der Gesellschaften der Robotergruppe wurden Ende 2005 vereinbart und werden nunmehr umgesetzt. 

Der Geschäftsbereich Verpackungstechnik hat sich trotz schwieriger Marktbedingungen als wichtiges Standbein des Konzerns erwiesen. Der Auftragseingang in diesem Bereich lag mit 399,5 Mio. EUR um 3,3% unter dem des Vorjahres. Die Umsatzerlöse sind um 2,4% über den Vorjahreswert auf 401,1 Mio. EUR gestiegen. Der Teilbereich Nahrungsmittel konnte seine Umsätze des Jahres 2004 dabei um 15% übertreffen. Das Ergebnis (EBIT) - nach Einmalaufwendungen - lag 2005 mit 7,5 Mio. EUR deutlich unter Vorjahr (15,2 Mio. EUR). Es wird einmalig belastet mit Aufwendungen von 10,7 Mio. EUR für Strukturmaßnahmen. Ende Dezember waren im Geschäftsbereich Verpackungstechnik 2.544 Mitarbeiter tätig. Aufgrund von Stellenabbau im Rahmen der Strukturmaßnahmen lag die Beschäftigtenzahl um 164 Personen unter dem Jahresendstand 2004. 

Im Bereich der Nichtkerngeschäfte (Discontinued Operations) hat der Konzern 2005 einschneidende Schritte zur Portfoliobereinigung und zur Konzentration auf seine Kerngeschäftsfelder vollzogen. Bis Februar 2006 wurden die IWKA Balg- und Kompensatoren-Technologie Gruppe, die EX-CELL-O-Gruppe sowie die Bopp & Reuther Sicherheits- und Regelarmaturen-Gruppe verkauft. Damit ist die Desinvestition sämtlicher Gesellschaften des ehemaligen Geschäftsbereichs Prozesstechnik des IWKA Konzerns abgeschlossen.

Die Auftragseingänge dieses Bereiches lagen mit 462,6 Mio. EUR um 3,3% unter dem Vorjahr. Die Gesellschaften erwirtschafteten Umsatzerlöse in Höhe von 466,7 Mio. EUR (vergleichbares Vorjahr: 486,5 Mio. EUR). Die Discontinued Operations wiesen für 2005 einen operativen Verlust (EBIT) in Höhe von 36,4 Mio. EUR aus (vergleichbares Vorjahr: -6,3 Mio. EUR). Hauptursache war die unbefriedigende Geschäftsentwicklung bei der EX-CELL-O-Gruppe - sowohl beim Auftragseingang als auch bei Umsatzentwicklung und Ergebnis. Ingesamt beläuft sich das Ergebnis aus Discontinued Operations auf Grund hoher operativer Verluste und einem negativen Abgangsergebnis der verkauften Gesellschaften auf insgesamt -98,9 Mio. EUR (Vorjahr: -15,0 Mio. EUR). Das darin enthaltene Abgangsergebnis beträgt -64,6 Mio. EUR (Vorjahr: -6,0 Mio. EUR). Im Bereich der Discontinued Operations waren zum 31. Dezember 2005 insgesamt 2.380 Mitarbeiter beschäftigt. 

Ausblick 

Das laufende Geschäftsjahr beurteilt der IWKA Konzern vorsichtig positiv. Das Unternehmen sieht deutliche Wachstumsimpulse in seinen drei Wachstumsmärkten China, Indien und Russland. Die für den Gesamtkonzern wichtige Automobilbranche ist gut in das neue Jahr gestartet. Automobilhersteller werden 2006 vor allem in die Rationalisierung und Umrüstung bestehender Fabrikationsanlagen investieren und die angekündigten Projekte für neue Modelle in Angriff nehmen. In beiden Fällen profitiert IWKA nachhaltig von der Entwicklung. In der Robotertechnik kann vor allem aus der General Industry mit einem stabilen Wachstum gerechnet werden. Damit wird der Roboterbereich gleichzeitig seine Abhängigkeit von den Aufträgen aus der Automobilindustrie verringern. Die Verpackungstechnik der IWKA ist nach zwei schwächeren Jahren erstmals wieder mit einem ausreichenden Auftragsbestand in das neue Jahr gestartet. Damit liegen günstige Voraussetzungen für den erfolgreichen Abschluss der eingeleiteten Restrukturierungen in diesem Bereich vor.